Franziskustreff Jahresbrief 15/16

16 Kooperationen Wenig nur, aber warm Bruder Paulus berichtet von einer Nacht in der Winterübernachtung für wohnungslose Menschen in Frankfurt am Main Schnarchen. Husten. Einmal ein leises Stöhnen. Ansonsten: Ruhe. Als um 22 Uhr das Licht gelöscht wird, hat jeder der Männer seinen Schlafplatz eingerichtet mit einer Liegematte und einem Schlafsack. Am Kopfende steht meistens ein Rucksack, eingerahmt von zwei oder drei Plastiktüten. Am Fußende markiert eine grüne Kiste: Hier liegt jemand. Tagsüber ist sie Behältnis für den Schlafsack und Nachtutensilien. Jeden Abend holen die Männer sie aus dem Lagerraum im Keller der Tagesstätte des Caritasverbandes Frankfurt e.V.. Wo tagsüber bis zu 200 Männer und auch Frauen sich aufhalten, frühstücken, zu Mittag oder zu Abend essen, schlafen nun tagtäglich von Mitte November 2015 bis Mitte März 2016 wohnungsloseMenschen, bis zu 35Männer und 10 Frauen, in je eigenen Bereichen. Jeden Sonntag ist ein Kapuziner mit dabei Die Franziskustreff-Stiftung engagiert sich hier finanziell und personell. Da hier auch Gäste übernachten, die im Franziskustreff frühstücken, erhält der Caritasverband Frankfurt e.V. als Träger der Winterübernachtung neben dem Hauptzuschuss von der Stadt Frankfurt auch von der Franziskustreff-Stiftung eine finanzielle Hilfe. Damit dieses Angebot den Bedürfnissen der Gäste entspricht und gleichzeitig auch den Anforderungen einer guten Sozialarbeit gerecht wird, sind hauptamtlicheMitarbeiter für die Bedürftigen da. Ab 20 Uhr bauen sie die Tagesstätte zu einer Notübernachtungsstätte um, richten die Duschen im Keller her, überprüfen die Toiletten, trennen den Frauenbereich vomMännerbereich ab und bereiten die Teeausgabe vor. Ab 21 Uhr heißen sie die Gäste willkommen, überprüfen, ob sie angemeldet sind, wachen wähend der Nacht und stehen für Notfälle bereit. Jeden Sonntagabend ist in diesemWinter einer von fünf Brüdern aus der Kapuzinergemeinschaft Frankfurt Liebfrauen mit dabei als ehrenamtlicher Helfer für den Franziskustreff, sodass in dieser Nacht nur ein Hauptamtlicher eingesetzt werden muss. Ein friedliches Nachtlager Der Dienst beginnt um 21 Uhr. Die ersten Gäste treffen ein. Wer übernachten will, muss sich zuvor beim Franziskustreff oder in den Tagesstätten des Caritasverbandes dazu gemeldet haben. Anschließend geht es zur St. Elisabeth-Straßenambulanz. Dort geht es um Hygiene und medizinische Fragen. Wenn vonda das o.k. kommt, werdendieGäste in einer Gästeliste eingetragen, die es ihnen erlaubt, am Abend vorzusprechen und eingelassen zu werden. An diesem Abend sind es 24 Männer, und im Frauenbereich drei Frauen, die dieses Angebot annehmen. Die Atmosphäre ist freundlich und heiter. Viele kennenmich vomFranziskustreff.Wermich nicht kennt, wird von den Kollegen darauf hingewiesen, dass da heute einKapuzinerbrudermit dabei ist. Zeit Die Schlafmatten sind auch namentlich gekennzeichnet u FRANZISKUSTREFF JAHRESBRIEF 2015 . 2016

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