Franziskustreff Jahresbrief 15/16

FRANZISKUSTREFF JAHRESBRIEF 2015 . 2016 32 Leitung Deutschland flüchten, mit dem Motto „Solidarität statt Konkurrenz“ unterwegs, wo immer ich angefragt werde. Ich hebe deutlich hervor, dass es doch einerseits wunderbar, und andererseits fragwürdig ist, dass jetzt seitens der Politik in Sachen Wohnungsbau und Vorschriften viel möglich gemacht wird, was es vorher nicht so gab. Auch hier in Frankfurt. Ich fordere von der Gesellschaft und der Politik, diesen Schwung auszuweiten und mit ihm auch wohnungslosen Menschen Wohnraum zu schaffen. Du kommst aus einer aktiven Jugendarbeit. Inwiefern wirkt sich das auf deine Arbeit aus? Mir waren immer schon Jugendliche, die am Rande standen, wichtig. Ich habe sie angesprochen undmitgenommen inGruppenstunden und Ferienlager. Überhaupt liegen mir junge Leute amHerzen. Deswegen habe ich begonnen, Gruppen und Schulklassen einzuladen, sich imFranziskustreff über unsere Arbeit und das Thema Wohnungslosigkeit zu informieren. Besonders freut mich, dass wir immer wieder Schülerpraktikantinnen und –praktikanten haben. Im Rahmen deiner neuen Aufgabe als Einrichtungsleiter: An welche Grenzen bist du schon gestoßen? Es war nicht leicht zu akzeptieren, dass unsere Gäste ihre festen Vorstellungen haben, wie sie leben wollen, auchwenn es oft armselig ist, undmanchmal ein kleiner Schritt mit ihnen besser ist als zu warten, bis sie einen großen machen wollen. Auf welchen Wegen holst du dir Kraft für deine Arbeit? Die Kraft gibt mir das Gebet. Ich weiß mich verbunden mit Jesus Christus. Die Heiligen Franziskus und Klara von Assisi sind mein Vorbild. Ihre Spiritualität treibtmich an, Gott indenArmen zu suchen. Du hast ja Bruder Wendelin noch persönlich kennengelernt am Anfang deines Ordenslebens. Was lebt von ihm heute noch weiter im Franziskustreff? Er lebt weiter in „seinem“ Franziskustreff in unserer Haltung, dass wir Gäste empfangen, so arm sie auch seinmögen, und sie amTisch bedienen. Das ist etwas ganz besonderes, auch in der Landschaft sonstiger Einrichtungen der Essensversorgung von wohnungslosenMenschen. Und auch: Er lebt weiter in dem großen Vertrauen der Wohltäter und Wohltäterinnen in den Franziskustreff, seinemWerk, das bis heute Jugendliche, Ehrenamtliche, Hauptamtliche und Wohltäter und Wohltäterinnen immer neu begeistert. Lieber Bruder Michael, vielen Dank für das Gespräch. „ ... Ort der Gastfreundschaft für unsere Gäste.”

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