Wende im Leben

Wenn Gert B. auf die Türme schaut, die in Frankfurt „an den Wolken kratzen“, sucht er immer wieder das Fenster, hinter dem er gearbeitet hat.

Das ist schon sechs Jahre her. Als ihm gekündigt wurde, war er schockiert. Er fühlte sich von Gott und den Menschen verlassen. Dabei hatte er nach einer längeren Zeit der Arbeitslosigkeit erst vor sechs Jahren mit viel Glück die Stelle bekommen, wo er sich schnell gut eingearbeitet hatte. Ihn ihm wühlte nun das Chaos der Gefühle. Wut, Depression, Scham. Die Wohnung musste er kündigen, was er aber in seinem Schock zu spät tat. Den Anrufbeantworter schaltete er ab. Er konnte sich ja die fröhlichen Anlässe nicht mehr leisten, zu dem ihn die Kollegen und den wenigen Freunde einladen wollten wie immer.

Als er einige Wochen später zum ersten Mal unseren Franziskustreff betrat, nahm er vorsichtig Platz. Und wurde überrascht von der Bedienung, die ihm Kaffee, Brot und Wurst anbot. Nach einiger Zeit wuchs das Vertrauen. Und er konnte einen ersten Schritt wagen auf dem Weg zurück in die Gesellschaft.