Lebensmittel, Menschen, Wohltäter: 15 Jahre im Dienst der Obdachlosen
Das Franziskustreff-Team überraschte Hauswirtschafterin Regina Merckle zu ihrem Jubiläum mit einer kleinen Feier.
Zum Glückwunsch überreichte Bruder Michael, der Leiter des Franziskustreffs, Regina einen Blumenstrauß. Dazu gab es selbstgebackenen Kuchen, den eine Ehrenamtliche mitgebracht hatte. Das Geschenk weckte bei Regina Erinnerungen an Ihren ersten Tag im Franziskustreff. Damals hatte Bruder Wendelin, der Gründer des Franziskustreffs, ihr ebenfalls einen Strauß Blumen geschenkt. „Ich war überrascht,“ erinnert sich Regina. „Ich dachte: Ich habe doch noch nichts geleistet. Warum bekomme ich dann schon Blumen?“ Aber sie lernte schnell: Im Franziskustreff geht es nicht um Leistung, sondern um Menschlichkeit.
„Ich habe hier viel Kontakt zu den Ehrenamtlichen und den Gästen,“ erzählt Regina. Deshalb stellt sich auch nach 15 Jahren Mitarbeit keine Langeweile ein. „Jeder Tag ist anders und bringt neue Gespräche, Stimmungen und Erfahrungen. Jeden Tag bin ich ein anderer Mensch, wenn ich nach dem Dienst nach Hause gehe.“ Natürlich gibt es auch manchmal schwierige Situationen oder Herausforderungen, die schnelle Entscheidungen erfordern. „Auch in solchen Momenten darf man hier Mensch sein und Fehler machen,“ erklärt Regina. „Wir wissen, dass das Team hinter uns steht und uns auffängt.“
Über diesen Zusammenhalt und die Herzlichkeit im Franziskustreff staunt Regina noch genauso wie damals, als sie vor 15 Jahren zum ersten Mal den Frühstücksraum betrat. „Ich staune darüber, wie gesegnet dieser Ort ist. Lebensmittel, Spenden, Menschen, die helfen – wir haben immer genug, das wir unseren Gästen weitergeben können,“ erzählt Regina. Für sie ist das nicht selbstverständlich. „Ich bin mir darüber bewusst, dass hier ein besonderer Ort ist. Es darf menschlich sein hier. Dazu bedarf es auch der richtigen Menschen. Dafür danke ich Bruder Wendelin, Bruder Paulus und Bruder Michael.“