Eine solidarische Nacht

Deutschlands erste Obdachlosenzählung findet diese Woche in Berlin statt – eine Aktion, die Schule machen sollte.

Nacht der Solidarität. So heißt die Aktion, die in der Nacht vom 29. auf den 30. Januar in Berlin stattfindet. Im September 2019 wurde durch die „Leitlinien der Wohnungslosenhilfe und Wohnungslosenpolitik“ des Berliner Senats der Grundstein dafür gelegt.

Ziel ist die Verbesserung der Obdachlosenstatistik, denn genaue Zahlen wurden in Deutschland bisher nicht erfasst. Auch Bruder Paulus, Vorstand der Franziskustreff-Stiftung, begrüßt diese Aktion: „Das wird eine besondere Nacht. Vom 29. zum 30. Januar ziehen rund 3700 Freiwillige in 500 Teams durch Berlin, um die zu zählen, die obdachlos sind und im Freien übernachten. Super. Absolut nötig. Und wir wünschen es uns schon lange. Dass eine Statistik erstellt wird. Als Gesetz, das alle Kommunen verpflichtet. Denn das gab es noch nie. In Berlin nicht. Und in München nicht. Und sonstwo nicht. Und auch nicht in Frankfurt. Zahlen für eine verlässliche Obdachlosenstatistik.“

Die Ergebnisse werden gespannt erwartet. Durch sie wird es möglich, Angebote anzupassen. Und damit Menschen von der Straße zu holen. Das sieht auch Bruder Paulus so. Er denkt aber noch weiter: „Wer würde mitmachen, wenn wir das in Frankfurt anzetteln?“