Grüne-Soße-Woche im Franziskustreff – Event trotz Corona

In den Sommermonaten gehören Freiluft-Events mit Kultur, Grillspießen, Bratwurst, Salaten zum Freizeitprogramm vieler Bürgerinnen und Bürger unseres Landes. Doch längst nicht alle können sich diesen Luxus leisten; sie haben weder Wohnung noch Freundeskreis, da ihnen die materielle Sicherheit fehlt zum Leben.

Im Franziskustreff fühlen sich Menschen, denen es so geht, zu Hause. Deshalb laden wir sie auch jährlich zu einem Sommerfest ein. Coronabedingt sind wir aktuell natürlich etwas eingeschränkt. Was die Kreativität unseres Franziskusteams aber nur noch mehr befördert. Wie heißt es so schön: „Not macht erfinderisch“.

Mit Teamwork zu einem tollen Sommerfest-(ersatz)

In Frankfurt finden zur Zeit die Grüne Soße Festspiele am Rossmarkt statt. Als unser Hauswirtschafter Gregor Merckle dies beim Gassigehen mit Hund Hugo sah, hatte er gleich die Idee: „Das wäre doch etwas für unsere Gäste.“ Denn er suchte noch nach einer Idee, wie wir unser Sommerfest coronakonform aber anders als in 2020 gestalten könnten. Letztes Jahr hatte die Hauswirtschaft ein Sommerfest-to-go organisert. Dieses Jahr sollten unsere Gäste aber in Ruhe zu Mittag essen können – so der Plan. Einrichtungsleiter Bruder Michael hatte die Idee, eine Tafel in den Klosterinnenhof zu stellen und eine Woche lang jeweils zwölf Gäste einzuladen. So wäre man flexibel bei schlechtem Wetter, da man zu zwölft im Gastraum essen und dabei die Hygieneregeln einhalten könnte.

Hessische Kultur satt

Eine Woche lang verwandelte sich der Franziskustreff in einen kulinarischen und kulturellen Veranstaltungsort. Insgesamt 72 Einladungen, liebevoll von Herr Merckle gestaltet, wurden an unsere Gäste ausgegeben, die sich den passenden Tag aussuchen konnten. Unsere Hauswirtschafterin Regina Merckle ließ dazu ihre Dekorationskünste spielen und arrangierte den Frühstücksraum stilecht im hessischen Look – sie fand sogar einen Schirm mit Frankfurt-Motiv im Hessen-Shop an der Kleinmarkthalle. Sozialberaterin Svetlana Strojan, die selbst gern dichtet, fragte unseren Gast, Literat Bernhard, ob er nicht Lust hätte den Gästen beim Essen seine Gedichte vorzutragen. So kamen die Speisenden täglich in den Genuss seiner Verse über Frankfurter aber auch aktuelle gesellschaftliche Themen. Frau Strojan hatte sich zudem ein Hessenquiz ausgedacht, bei dem es unter anderem um hessische Denkmäler, Speisen, Sehenswürdigkeiten und Mundart ging. Wussten Sie z.B., dass das Frankfurterische Wort „Maamauerbaabambeler“ auf Hochdeutsch Mainmauerbeinbaumler heißt und jemanden meint, der auf der Mainmauer-sitzend die Beine baumeln lässt, und ein Faulenzer, Müßiggänger, Dabbes ist? Oder kennen Sie die geflügelten Zeilen des Dichters Friedrich Stoltze zu Frankfurt?

Ein festliches Gericht  


Von dem Menü, das Küchenchef Gregor Merckle zu diesem Anlass zauberte, waren unsere Gäste mehr als angetan. In dieser Woche gab es als Vorspeise Sachsenhäuer Schneegestöber in kleinen Schalen schön mit Kresse und Tomaten garniert, als Hauptgang Grüne Soße mit Kartoffeln und drei halben hartgekochten Eiern mit warmer Wurst, Schnitzel und Tafelspitz – für Vegetarier ein Linsenbratling und als absolute Krönung das hessische Apfel-Tiramisu mit Frischkäse und Apfelmus. Apfel-Schorle als Getränkebegleitung. Zum Abschluss der Grie Soß Woche verfasste unser Gast Bernhard ein Gedicht zum Dank an das Franziskustreff-Team, das die schöne Zeit für unsere Gäste ermöglicht hatte. Als Franziskustreff bemerken wir, wie gut es den armen und wohnungslosen Mitmenschen tut, eine Zeitlang die Sorgen zu vergessen und Gäste in einer großen Familie zu sein. Jeder Gast staunte, wie schnell diese Sonnenstunden vergingen. Wir können sie anbieten, weil Menschen wie Sie, liebe Leserin, lieber Leser, uns und unseren Gästen zur Seite stehen. Mögen Sie ein wenig Sonne  zurückerhalten durch das, was Sie uns gaben.

Online-Spenden

Wenn Sie unsere Arbeit unterstützen wollen: Wir sagen Danke für Ihre Spende.

jetzt online spenden