„Er lebt die Nächstenliebe“: Bruder Paulus bekommt Bundesverdienstkreuz überreicht

Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat Mitte Juli im Biebricher Schloss Bruder Paulus Terwitte mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt. 

Im März wurde es angekündigt – nun konnte Franziskustreff-Stiftung Vorstand Bruder Paulus seine Auszeichnung persönlich entgegennehmen. Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat am 16. Juli 2021 im Biebricher Schloss mit Bruder Paulus Terwitte und Professor Wolfram Wrabetz zwei Persönlichkeiten aus Frankfurt mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt. „Wir ehren heute zwei Menschen, die sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise mit ihrem Wirken verdient gemacht haben. Der Eine, als Seelsorger für die Menschen, insbesondere die Sozialschwachen, der Andere als Vermittler im Finanz- und Wirtschaftssektor der Mainmetropole. Ich bin sehr stolz, dass wir so aktive Menschen in Hessen haben, die den Begriff Gemeinschaft mit Leben füllen. Für ihr Engagement bedanke ich mich außerordentlich“, erklärte der hessische Ministerpräsident.

Wer die Liebfrauenstraße in der Frankfurter Innenstadt kennt, weiß, es herrscht dort besonders viel Trubel. Die Straße am gleichnamigen Liebfrauenberg wird oft als Verbindungsstrecke vom Römer oder der Paulskirche zur Zeil genutzt. Geht man von dieser Straße aus nur wenige Schritte in den Innenhof der Liebfrauenkirche, denkt man, man sei in einer völlig anderen Welt. Die Wirkungsstätte von Bruder Paulus Terwitte ist ein Ort der Ruhe und Einkehr. Vor dem Eingang wird schnell klar: Die Kirche versammelt hier Menschen um sich. Touristen, Neugierige und aber auch Obdachlose tummeln sich dort gleichermaßen. Um die Letzteren geht es Bruder Paulus. Seit 2015 leitet er den Franziskustreff. Er befindet sich im Kapuzinerkloster Liebfrauen Frankfurt und ist ein sehr bekannter Anlaufpunkt für Obdachlose und Menschen mit geringem Einkommen.

Im Franziskustreff gibt es die Möglichkeit, ein günstiges Frühstück zu sich zu nehmen und soziale Kontakte zu pflegen. Sozialberatungen und viele praktische Hilfeleistungen werden ebenfalls angeboten. Ziel ist es, Wohnungslose auf ihrem Weg zurück in die Gesellschaft zu unterstützen. Der Priester und Ordensbruder gilt als Stimme für die Schwachen in Frankfurt. „Bruder Paulus Terwitte ist für viele ein besonderer Mensch. Er hat das Ohr bei denjenigen, die unsere Hilfe besonders benötigen. Er vermittelt zwischen ihnen und den Behörden. Auf Grundlage seiner christlichen Werte ist er allein dem Ziel verbunden, für die Menschen da zu sein und sie wieder auf die Beine zu bringen“, erklärte der hessische Ministerpräsident. „Er lebt die Nächstenliebe, das macht ihn zum Vorbild für uns alle. Ich bin sehr stolz, dass wir in unserem Land Menschen wie ihn haben“, ergänzte Bouffier und überreichte ihm das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

„Niemand lebt aus sich allein heraus, sondern aus dem Netzwerk, aus dem er kommt“, bedankte sich Bruder Paulus und fügte hinzu: „Viele Menschen hätten diesen Orden verdient, weil unsere Gesellschaft von so vielen Menschen getragen wird.“ Für den Kapuziner ist die Auszeichnung zusätzliche Motivation, weiterzumachen. „Mir ist es ein Anliegen, dass wir obdachlose Menschen in direkte Mietverträge bringen können“, sagt er. Außerdem wünscht sich der Kapuziner eine Krankenstation für obdachlose Menschen in Frankfurt am Main.

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FOTO: Hessische Staatskanzlei/Ralf Riehl