Auf Entspannungstour mit unserem Hauswirtschaftsleiter

„Sie sind schuld, dass ich wieder Wohnung und Arbeit habe. Weil Sie immer so zu mir waren, so streng und überhaupt..."  „Dieser Satz wurde mir eines Tages von einem ehemaligen Gast aufgetischt." So berichtet Gregor Merckle, der Leiter unserer Hauswirtschaft. Auf die ironische Nachfrage, wie man denn mit dieser Schuld lebe, hat Gregor nur ein Lächeln übrig: „Ich habe ihn ja gar nicht erkannt. Aber ich freue mich natürlich, dass ich ein wenig dazu beitragen konnte, dass ein Mitmensch auf den Weg zurück in die Gesellschaft kommen konnte.“

Täglich berührende Schicksale
Im Franziskustreff werden aktuell bis zu 110 Gäste bedient: 110 Schicksale. Und nicht alle kann man nach der Schicht mit der letzten Spülmaschine hinter sich lassen. Umso wichtiger ist es, nach Feierabend zu entspannen. Und so fragten wir, wann und wo Gregor diese Ruhe findet.

Im Spessart finde ich Freiheit
Er findet sie zu einer Uhrzeit, in der wir sie auch finden: Um 3 Uhr morgens. Allerdings nicht im kuscheligen Bett. Sondern auf der ersten Gassi-Runde mit Hugo – einem kleinen Terrier-Mischling, den Gregor und seine Frau vor einem Jahr vom Tierschutz aufnahmen. Nach der Runde legt Hugo sich nochmal schlafen, Gregor hingegen macht sich bereit für den Tag. Denn um kurz nach 5 Uhr geht bereits der Zug Richtung Frankfurt. Seit gut 14 Jahren hat Gregor immer Tiere um sich. Vor Hugo war es Dackel-Mischling Socke, mit dem es Vieles zu entdecken galt. Ein willkommener Ausgleich und ein großes Stück Freiheit. Mitten im Spessart – weit abseits des hektischen Lärmpegels der Großstadt.

Rauf auf die Maschine, raus aus dem Alltag
Die Schönheiten der Natur und der Umgebung helfen Gregor beim Abschalten. Neuerdings zieht er den Radius seiner Touren noch weiter und erkundet die Landschaft auf dem Motorrad. Dafür reichen beschauliche 125ccm Hubraum. Mit der kleinen Maschine, einem sogenannten Café Racer, lässt sich gemütlich cruisen. Doch vor allem ermöglicht sie auch kurze und spontane Touren, für die man nach Feierabend nicht extra ins Auto steigen würde. Rauf auf die Maschine, raus aus dem Alltag. Wind und Wetter so richtig spüren. Es gibt schließlich immer eine Strecke, die man noch nicht kennt: Gregor klingt bei diesen Erzählungen so begeistert, als hätte er nie etwas anders getan. Das Entspannungsprogramm funktioniert also. Gut so.

Denn die Schicksale im Franziskustreff berühren. Selbst wenn man, wie Gregor behauptet, inzwischen eine wahre „Elefantenhaut“ hat. Und, dass Gregor den ehemaligen Gast nicht mehr erkannte, liegt nicht etwa am fehlenden Elefantengedächtnis. Sondern daran, wie stark sich manche unserer Gäste verändern, wenn sie in ihrem Leben wieder Fuß gefasst haben.

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