Eine Kleinigkeit, und doch sehr groß

Manchmal lernen wir von unseren Gästen. Eine, der wohl kein deutsch konnte, zeigte uns auf einem Zettel: Gesundheit. Kein Gluten. Daran hatten wir bis jetzt noch nicht gedacht: Auch ein glutenfreies Frühstück anzubieten. Aber woher so schnell nehmen in diesem Moment. In der Klosterküche wurde Frau Merckle, unsere Hauswirtschaftsleiterin, fündig. Und für den nächsten Tag ließ sie eine Box besorgen, in der ab sofort glutenfreies Brot und anderes, was zum Frühstück nützlich ist und normalerweise nicht glutenfrei ist, zu finden ist. Und wenn Bäcker uns süße Stücke spenden, fragen wir jetzt auch nach glutenfreien Teilchen.

Oft sind es solche Kleinigkeiten, auf die unsere Gäste uns bringen. Wer in Deutschland 1. auf der Straße lebt, 2. kein deutsch spricht und 3. auch noch gesundheitlich eingeschränkt ist: Der ist dreifach ausgegrenzt.

Als der Gast am nächsten Morgen wiederkam, waren er und unsere Mitarbeiter gleichermaßen berührt: Er wurde selbstverständlich und ganz normal begrüßt, an seinem Platz wurde ihm gleich glutenfreies Brot angeboten, als sei er zu Hause: Eine Kleinigkeit, und doch sehr groß. Dann zeigte er erneut den Zettel. Wo gestern noch nur „Gesundheit. Kein Gluten“ stand, war heute noch eine weitere Zeile zu lesen: Danke.

Die Spenden, die Sie uns geben, haben diesen und viele andere Menschen in diesen Wintermonaten glücklich gemacht. Deren Dank, den wir oft hören, gehört vor allem Ihnen, unseren Wohtätern.