Geduldig warten auf den ersten Schritt

Holger kommt schon lange in den Franziskustreff. Und immer wieder trägt er eine große Tüte mit anderen Beuteln und Plastikflaschen mit sich. Er stellt sie am Franziskustreff ab, vor der Tür, und genießt für einen Moment die Gastfreundschaft. Noch niemand von uns hat mit ihm sprechen können. Er ist still, schaut kaum auf und geht so leise wie er gekommen ist wieder seines Weges, die Tasche in der einen Hand, den Rucksack mit Schlafsack in der anderen.

Obdachlosigkeit macht scheu, und Menschen, die sich nicht durchsetzen können in der Gesellschaft, stehen besonders in der Gefahr, obdachlos zu werden.

Aus diesem Teufelskreis hilft nur eine langfristige geduldige Offenheit, das Warten auf den Moment, in dem ein erster Kontakt gesucht wird. Deshalb bieten wir im Franziskustreff Gespräche nicht offensiv an. Wer still sein will, darf es sein – so möchten wir eine geduldige Offenheit pflegen, die schon mehr als einmal zu einem scheuen ersten Schritt in ein neues Leben führte.