Kleine Gesten

Früher unterrichtete unsere ehrenamtliche Mitarbeiterin Frau Köhler-Grimpe Führungskräfte. Da mussten jede Geste und Äußerung sitzen. Freiheiten? Fehlanzeige. 14 Stunden-Tage und 150% Einsatz waren normal. Und auch nach Feierabend regierte der Wunsch, am liebsten vier Dinge gleichzeitig zu tun.

In einem Gottesdienst hörte sie vom Franziskustreff. Der Franziskanische Weg faszinierte sie: Möglichkeiten bieten, ohne zum Handeln zu zwingen. Quasi eine Entschleunigung der anderen Art. Eine Idee, die sie inzwischen auch in ihr Privatleben übernommen hat. So schaltet sie heute ganz entspannt auch mal einen Gang runter. Wie unsere Gäste diese Freiheit aufnehmen, fasziniert sie noch immer: So wie der Mann, der mit Messer und Semmel nach draußen ging. Seinem verdutzt schauenden Tischnachbarn erklärte er ganz selbstverständlich: „Brötchen krümeln so beim Aufschneiden, ich wollte hier nichts dreckig machen. “ „Was für feine Menschen.“ – erinnert sich Frau Köhler-Grimpe lächelnd.