Obdachlose danken dem selbstlosen Helfer der Ostendstraße

Tödlicher Unfall löst tiefe Betroffenheit aus. Stiftungsvorstand warnt vor Stigmatisierung.

Der Franziskustreff ist erschüttert über den Tod des selbstlosen Helfers aus Hanau, der am Dienstag in der Ostendstraße tödlich verunglückte, als er einen obdachlosen Mitmenschen von den Gleisen der S-Bahn ziehen wollte. „Das Mitgefühl unserer Gäste und der Mitarbeiter gilt den Angehörigen des jungen Mannes“, sagt Bruder Paulus, Vorstand der Franziskustreff-Stiftung.

„Der junge Mann, der wie selbstverständlich Hilfe leisten wollte und deshalb tragisch zu Tode kam, ist ein leuchtendes Vorbild und steht für die junge Generation, aus deren Reihen wir im Franziskustreff oft Mithelfende haben.“ Von dem Umstand, dass es sich bei dem Obdachlosen auf den Gleisen um einen Betrunkenen handelte, sollte man sich nicht verleiten lassen, ein gängiges Vorurteil zu verfestigen, warnt Bruder Paulus. Viel stärker wiegen Menschlichkeit und Nächstenliebe, die sowohl von dem jungen Mann als auch von dem zweiten, nicht betrunkenen Obdachlosen ausgingen, der dem Unglücksopfer helfen wollte.