Start in den Tag: Von Marmelade bis Nähmaschine

6:45 Uhr: Eine ehrenamtliche Helferin trifft ein. Sie trägt zwei größere Kisten. Ihre Mutter habe wieder Marmalade eingekocht. Jedes Glas trägt ein Etikett, liebevoll gestaltet und adressiert: Für die Gäste im Franziskustreff.

7:35 Uhr: Valentin klopft an. Oder besser: Sein Begleiter. Er kann schon länger nicht mehr allein gehen.  Aber zum Franziskustreff muss er. Bruder Wendelin hatte ihn vor zwanzig Jahren angesprochen. Er wechselt dann von der Seite der Gäste zu Seite derer, die Gäste bedienen. Er kennt sich immer noch aus. Eine neue ehrenamtliche Helferin findet gerade den Süßstoff nicht. Gekonnt, ohne zu schauen, weist Valentin den Weg zur richtigen Schublade.

7.45 Uhr: Die Gäste strömen herein. Lacher erfüllen den Raum. Mehrere fröhliche „Guten Morgen“.

8.10 Uhr: Ein Anruf. Kaffeerösterei Wacker. Die Kaffeespende wartet. Ein Sack voll für „ Bruder Wendelin“. Warum sollen sie das auch ändern? Die alte Freundschaft lebt ja, wie man sieht. Ein Weg in die Nachbarschaft, und schon duftet es auch im Franziskustreff verführerisch gut.

8.15 Uhr: Die Nähstube öffnet, eine kleine Ecke im Vorbereitungsraum surrt die Maschine. Eine Näherin spende ihre Zeit und Fertigkeiten. Es ist momentan kein Kunde da? Macht nichts. Die weißen Schürzen, die beim Bedienen getragen werden, kommen in die Jahre …

Foto: Br. Michael Wies