Die Hürden beim Helfen

Wie geht es Obdachlosen und muss jemand trotz der ganzen Hilfsangebote obdachlos werden?

Obdachloser

Wenn z.B. jemand krank wird, fehlt dann einfach die seelische Kraft am Ende. Unter verschiedenen Umständen fliegt man aus der Wohnung auch wenn man keine Schuld daran hat z.B. aufgrund einer Krankheit. Dann kriegt man eine Bescheinigung vom Arzt wo man in einem Hotel Leben darf. Wenn diese dann ausläuft, kommt man halt in so Institutionen wie z.B. im Ostpark, wo man sich dann überlegt, ob man dort bleibt oder ganz auf die Straße zieht, da die Umstände im Ostpark „katastrophal“ sind. Was weniger an der Räumlichkeit liegt, sondern eher an der Masse und am Alkohol, der dort erlaubt ist und wo sehr viele Drogen konsumiert werden. Durch den Alkohol und die Drogen flippen die Personen dort auch öfter mal aus, weil sie im Rausch sind, was das Leben dort sehr stressig und u.a. auch etwas gefährlich macht. Des Öfteren kommt es auch vor, dass, wenn man mal einschläft und in der Nacht wach wird, plötzlich sechs Leute im Raum stehen und versuchen, die auf dem Nachttisch liegenden Gegenstände zu klauen, so dass man nichts von sich irgendwo im Raum unbeaufsichtigt stehen lassen kann. Aus diesen Gründen gehen viele Leute auf die Straße, wo es halt auch für viele besser ist.

An der Schwelle zur Obdachlosigkeit macht man vor den Angeboten oft kehrt

Man kann in diese Unterkünfte einfach so hingehen und kriegt entweder ein Zimmer oder schläft im Gemeinschaftsraum, falls keine Zimmer mehr übrig sind. Nach drei Tagen wird man dann zum Sozialamt geschickt und braucht eine Kostenübergabebestätigung, um dort langfristig bleiben zu können. In der Stadt Frankfurt wird vieles versucht, um den Obdachlosen zu helfen. Das Problem ist, dass die Sozialarbeiter immer an bestimmten Stellen sind, wo man normalerweise als normale Person, die an der Schwelle zur Obdachlosigkeit ist, nicht hingeht. Z.B. in die Tee-Stube. Dort sind z.B. Personen, die ungewaschen sind und dementsprechend riechen, welche abschreckend wirken. Ich habe auch öfters gesehen wie Leute reinkommen, sich umgucken und wieder rausgehen, weil sie sagen, sie wollen in das Umfeld nicht hineingelangen. Viele Leute arbeiten auch noch in Minijobs und leben dann in sehr günstigen Hotels und aufgrund der Geldknappheit essen sie halt in solchen Einrichtungen bzw. Tafeln. Früher gab es das Angebot, dass man mit dem Frankfurter Pass für 1€ in öffentliche Bäder kommt, dieses Angebot gibt es jedoch nicht mehr.

Sechs x 30 Sekunden Zeit zum Duschen.

Momentan gibt es drei Orte in Frankfurt wo man kostenlos duschen kann, jedoch muss man seinen Ausweis abgeben. Man hat zum Duschen sechs mal 30 Sekunden Zeit, aber es gibt das Problem, dass man in der Weserstraße kein Fach hat und die Sachen an die Haken hängen muss, wo die Sachen leicht geklaut werden können. In der Obdachlosenszene wird auch sehr viel geklaut und da kommt das Problem auf, dass die Obdachlosen kaum irgendwo ihre Sachen ablegen können, da es zu wenige Möglichkeiten gibt. Ein weiteres Problem ist es, die Klamotten waschen zu lassen, da man die ständig mit sich rumschleppen muss und es dauert auch, an eine Waschmaschine kommen. Aufgrund des Mangels an Vertrauen schließt man sich da nicht zusammen, um gemeinsam eine Waschmaschine zu benutzen. Es gibt viele Leute, die absolut kein Geld ausgeben und trotzdem genug zu essen haben in Frankfurt, da es viele Anlaufstellen gibt, wo man Essen kostenlos kriegt oder u.a. auch Gutscheine bekommt, mit denen man kostenlos an bestimmten Stellen essen darf. Ebenfalls gibt es mehrere Orte, die ein bis zwei Mal im Monat ein kostenloses Abendessen anbieten. Aber es kostet viel seelische Kraft, da man täglich dort um einen Platzt kämpfen muss, da dieser nur begrenzt ist, man angepöbelt und auch angerempelt wird.