30 Jahre Offene Tür für obdachlose Menschen

Der Franziskustreff feiert Geburtstag

 
Was für ein Traumbild: Unserem Gründer, Bruder Wendelin, hätte es gefallen. Arme und obdachlosen Gäste, Wohltäter, Ehrenamtliche und Mitarbeiter seines Franziskustreffs feiern gemeinsam Sommerfest.  Und den Geburtstag ihres Franziskusteffs.

Vor 30 Jahren startete Bruder Wendelin mit einem Startkapital von nur 1500 DM. Das focht ihn nicht an. “Wenn Gott uns die Armen schickt, dann sorgt er auch für sie!”

Mit seinem Gottvertrauen begann er, die damaligen Gegebenheiten zu verändern.  Es gab in Liebfrauen eine Brotausgabe an der Pforte sowie das Sonntagsfrühstück für Obdachlose. Jeden Tag hielten sich viele obdachlose und arme Menschen in der Kirche auf. Da es zu dieser Zeit in Frankfurt noch keine Einrichtungen gab, die Möglichkeiten zur Körper- und Wäschepflege boten, roch die Kirche auch entsprechend. Zudem störten betrunkene oder auf Grund ihrer Situation psychisch erkrankte Menschen den Gottesdienst und das stille Gebet. Es gab einfach keinen Raum, der sie adäquat auffangen konnte.

Sein Gottvertrauen wurde nicht enttäuscht

Am 24. November 1992 war es soweit: Bruder Wendelin konnte seinen Frühstücksraum eröffnen, der Gastfreundschaft, Bedienung am Platz und bald auch Sozialberatung ermöglichte: den Franziskustreff.

Die Anfangszeit war nicht leicht. Doch es kamen immer zur rechten Zeit die richtigen Menschen mit den passenden Hilfen. Das Angebot konnte verstetigt und erweitert werden.

Und so ist das bis heute. Die Nächstenliebe, die er seit Beginn lebte, inspiriert auch weiterhin viele Menschen, sich zum Wohle der Ärmsten einzusetzen. Jeder auf seine Weise.

Der Franziskustreff bringt Menschen zusammen. Jeden Tag aufs Neue. Verschiedene Lebensrealitäten erkennen sich. Verstehen sich. Lernen gemeinsam voneinander. Hilfe wird gegeben. Hilfe wird empfangen.

Das ist auch an diesem Jubiläumsfest zu spüren. Es ist ein Fest für die Menschen, für die der Franziskustreff seine Türen täglich öffnet. Und für die Menschen, die Nächstenliebe leben und so dazu beitragen, dass diese Hilfe möglich wird.

Bruder Paulus empfing die geladenen Gäste in Liebfrauen mit seiner feierlichen Ansprache, bevor die Sopranistin Kerstin und die Pianistin Anna ihr musikalisches Geschenk an die armen und obdachlosen Menschen überbrachten. Die wunderbaren Klänge füllten die Kirche und die Herzen.

Menü vom Feinsten, von Bankern serviert

Weiter im Klosterhof, erwarteten festlich geschmückte Tische und Apfelcocktails mit Rohrzuckerrand die Feiernden. Eine Frankfurter Bank unterstützte das Fest und entsandte sogar Mitarbeiter, um vor Ort tatkräftig mitzuhelfen. Das Team aus Banker-Kollegen servierte den Gästen an ihrem Platz das leckere 3-Gänge-Menü – Gregor, der Leiter der Hauswirtschaft, und seine Mitarbeiter hatten mal wieder gezaubert:

Erst die Vorspeise – ein bunter Teller mit Salatvariationen – dann ein köstlicher Grillteller als Hauptgang. Auf Wunsch auch vegetarisch. Und das Dessert: einfach ein Traum aus Tiramisu und Sahnetörtchen. Die Gäste schlemmen und genießen. Wann werden sie schon so verwöhnt?

Chor und Gutschein

Und so ging es noch weiter: Der International Choir Frankfurt sorgte mit einem Medley für ausgelassene Feierstimmung.  Und bei der Tombola konnten die Gäste gewinnen: Die Freude des glücklichen Gewinners war groß. Ein Gutschein für neue Schuhe!

Doch niemand ging leer aus. Es waren einfach alle Gewinner: zum Abschied überreichte die Sozialarbeiterin Svetlana jedem Gast eine Tasche mit Lebensmittelgutscheinen und Hygieneartikeln.

Die Dankbarkeit der bedürftigen Gäste ist an diesem Nachmittag besonders zu spüren. An diesem Ort, wo sie immer willkommen sind. Wo sie sie selbst sein dürfen. Wo ihnen bedingungslos geholfen wird. Mit einem Frühstück und auf Wunsch Sozialberatung.

“Ihr seid einfach Spitze.”

Einer hat sogar eine Rede vorbereitet. Aufrichtig und etwas aufgeregt trägt er sie vor. Eine echte Überwindung, so sehr im Mittelpunkt zu stehen. Aber es ist ihm wichtig in diesem Rahmen DANKE zu sagen.

Die Wohltäter, ehrenamtlichen Helfer und Mitarbeiter hören seine Worte. Sie sind berührt und voller Demut. Sie erkennen: Es geht mir gut. Und ich kann davon etwas weitergeben. Damit die Welt der Gäste im Franziskustreff ein bisschen besser machen. Schön zu sehen, wie meine Taten und Gaben wirken.

Bruder Wendelin hätte wohl an diesem Tag mit Freude gesehen, wie der von ihm geschaffene Begegnungsort die Menschen weiterhin zusammenbringt.

Zuversichtlich weitersehen

So sehen auch wir voller Zuversicht in die Zukunft des Franziskustreff. Auch wenn die Zeiten sich ändern. Leider zum Nachteil für arme und obdachlose Menschen. Wir setzen uns weiter für sie ein – gern gemeinsam mit Ihnen.

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