Unser Trinkwasserplan für obdachlose Menschen

Erst auf dem zweiten Blick leuchtet ein: Auch der Sommer hat für obdachlose Menschen seine Tücken. Sie leiden darunter, keinen Schutz zu haben vor Sonne und Hitze.
Der Winter ist ja schon schlimm genug. Aber das Leben auf der Straße fordert auch im Sommer leider nicht weniger heraus. Nur anders. Die Wohnung verlassen und die Wärme im Freien genießen. In den Urlaub fahren. Sich ein Eis zu gönnen. Ins Freibad fahren. Davon können obdachlose Menschen nur träumen. Keine Klimaanlage, kein Ventilator, keine erfrischenden Getränke und vor allem: kein Zuhause, wo man sicher geschützt ist.
Auch der heiße Sommer ist eine Qual
Obdachlose Menschen können sich vor dem Wetter mit seinen Extremen wie Kälte und Hitze kaum schützen. Sie sitzen an smogbelasteten Straßenzügen. Das Pflaster ist aufgeheizt. Sie finden kaum Schatten. Ins Freibad können sie sowieso nicht. Auch nachts staut sich die Hitze. Denn die Stadt kühlt nur sehr langsam ab. Das alles belastet die Gesundheit. Es ist sogar gefährlich.
Was besonders fehlt: Ausreichend Wasser
Der Franziskustreff bietet daher seinen Gästen zum Frühstück eine große Auswahl an Getränken an. Wir wollen, dass alle ihren Durst auf ihre Weise stillen können. Wer eine Flasche dabei hat, kann sie sich auffüllen lassen. Und am Vormittag gern wiederkommen.
Aber dann, den Tag über: Wie da an Wasser kommen? Dafür haben wir einen Stadtplan der Wasserstellen erstellt. Unsere Gäste finden darauf alle öffentlichen Trinkwassersäulen und Erfrischungsbrunnen im Stadtgebiet von Frankfurt am Main. So können sie die Orte besser finden, an denen sie trinken, ihre Flasche nachfüllen und sich ein wenig abkühlen können.
Eine Bitte: Helfen Sie mit!
Haben Sie ein offenes Auge auf der Straße für die, denen das Wetter noch heftiger zusetzt: obdachlose Mitmenschen. Wenn Sie jemanden in wetterbedingter Notlage sehen, gehen Sie nicht vorbei.
- Schauen Sie hin. Sprechen Sie obdachlose Menschen ruhig an – mit Abstand und auf Augenhöhe. Fragen Sie, ob etwas gebraucht wird und
wenn Sie das Gefühl haben, dass Hilfe benötigt wird. - Bittet die Person direkt um Hilfe? Rufen Sie die städtische Hotline für soziale Notlagen an, rund um die Uhr, also 24/7: Telefon 069 21270070
- Nehmen Sie gern eine Flasche Wasser und Sonnencreme mehr mit und verschenken Sie diese unterwegs.
- Ihnen begegnet ein hungriger und durstiger Mensch? Sagen Sie ihm: Von 7:45 Uhr bis 11:15 Uhr ist der Franziskustreff offen. An der Hauptwache.
- Sagen Sie weiter, wo sich die öffentlichen Trinkwassersäulen und Erfrischungsbrunnen befinden.