Chefsache Kanzler muss zur Chefsache Rhein-Main werden

28.10.2022

Der aktuelle Kommentar: Chefsache Kanzler muss zur Chefsache Rhein-Main werden

Gute Nachricht aus dem Kanzleramt: 400.000 neue Wohnungen in Deutschland. Kanzler Olaf Scholz steht mit Bauministein Klara Geywitz zu diesem Ziel. Gut so. Denn es  die  soziale Frage in Deutschland schlechthin. Man muss es so deutlich sagen: Menschen, die keine Wohnung haben, müssen vor dem Kältetod bewahrt werden. Dafür muss Wohnraum geschaffen werden. Dafür muss Wohnraum bezahlbar bleiben.

Bis 2030 will die EU Obdachlosigkeit abschaffen. Ein hehres Ziel. Dafür brauchen wir in Deutschland mehr geförderten Wohnraum. Genauer gesagt: Sozialwohnungen. Nur so kann die Obdachlosenhilfe deutschlandweit dieses Ziel erreichen.

Für Rhein-Main bedeutet das: Wir brauchen eine Baulandausweisung, die von den Nachbarstädten Frankfurts mitgetragen wird. Hier muss das Bewusstsein wachsen, dass wir eine Metropolregion sind, die nicht durch eine Kirchturmspolitik ad adsurdum geführt wird. Die IHK Frankfurt fordert das für ihre Interessen. Denn nur so kann dem Fachkräftemangel in der Region begegnet werden. Bezahlbarer Wohnraum in genügender Zahl zieht junge Familien an. Darüber hinaus ist sind gemischte Wohngebiete für alle Lebensgruppen eine soziale Wohltat. Eine älter werdende Gesellschaft braucht gut erschlossene Wohnmöglichkeiten, in denen das Miteinander der Generationen und der sozialen Schichten der Gesellschaft ermöglicht wird. Villa, Einfamilien-, Mehrfamilien- und Hochhaus sind mit intelligenten Infrastruktur und Verkehranbindung in neuem Bauland zu planen.

Die Franziskustreff-Stiftung als Anwältin ihrer obdachlosen Gäste fordert das Land Hessen und die Stadt Frankfurt auf, gesetzlich und baurechtlich den Worten des Bundeskanzlers hier vor Ort Taten folgen zu lassen. So sehr wir es begrüßen, dass Olaf Scholz sich das Anliegen des Rechts auf Wohnraum für alle mit dem Planungsziel von 400.000 Wohnungen zur Chefsache macht:  Liefern müssen nun alle Beteiligten. Die 187 konkreten Maßnahmen der Ministerin, den Wohnungsbau zu erleichtern, müssen schnell umgesetzt werden. Allein schon um der über 10.000 wohnungssuchenden, der über 1000 Menschen in Notunterkünften und über 600 obdachlosen Menschen willen, die auf der Straße leben.

Br. Michael Wies, Franziskustreff-Stiftung