Der erste Schritt zurück in die Gesellschaft

02.04.2024

Der Franziskustreff ist verlässlicher Anlaufpunkt für obdachlose und arme Mitmenschen in Frankfurt. Direkt neben dem Kapuzinerkloster Liebfrauen. Zu dem reichhaltigen Frühstück bietet der Franziskustreff weitere Unterstützung: mit der Sozialberatung. Für alle Gäste, die das möchten. Denn sie sollen die Gelegenheit haben, neben dem Frühstück weitere Perspektiven für sich entdecken.

Br. Michael Wies übernahm 2015 von Bruder Paulus die Einrichtungsleitung. Schon bald kam ihm die Idee, für die Gäste „Housing First“ in Frankfurt zu beginnen. „Dazu haben uns dann wiederum Privatleute und Firmen ermutigt“, so der Kapuziner. „Mit der Zusage, dabei helfen zu wollen: für weitere Schritte nach vorn zurück in die Gesellschaft.“

Die MAIN-Weg gGmbH sucht und begleitet mittlerweile seit 2020 obdachlose Menschen und Wohnungseigentümer. Damit beide zusammenkommen. Und der obdachlose Mensch, der gestern noch unter der Brücke schlief, heute einen vollständigen Mietvertrag hat. Wohl gemerkt: ohne finanziellen Nachteil für den Wohnungseigentümer. Denn dessen Mietzahlung wird gesichert durch das staatliche Sozialsystem.

Starke Partner an der Seite von MainWeg

Im Jahr 2023 hat die MAIN-Weg gGmbH mit der Vonovia einen starken Partner gewonnen. Die Kooperation mit dem größten deutschen Wohnraumanbieter bedeutet perspektivisch: ausreichend Wohnraum für die MAIN-Weg gGmbH. Auch die Wohnungsgesellschaft GWH unterstützt das Projekt.

Weitere Wohnungen kommen seit Neuestem auch von der Nassauischen Heimstätte / Wohnstadt (NHW). Zunächst läuft eine zweijährige Pilotphase. Währenddessen bietet die Wohnungsgesellschaft jeweils vier Wohnungen im Jahr zur Vermietung an obdachlose Menschen an.

Kooperationen wie diese bringen große Erleichterungen für die gemeinnützige MainWeg: Kurzfristig und unbürokratisch vereinbart das Unternehmen Besichtigungstermine – und vermittelt damit schneller persönlichen Wohnraum an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Besonders berücksichtigt werden dabei Menschen mit

langjährigen Problemen, bei denen bestehende Hilfeangebote keinen Erfolg haben. Die Zusammenarbeit soll dabei helfen, ihnen die Rückkehr in ein eigenverantwortliches Wohnen und Leben zu ermöglichen.
„Der erste Schritt zurück in die Gesellschaft ist ein sicheres Zuhause“
Lars Volkmann, Geschäftsführer der MainWeg gGmbH, freut sich, dass inzwischen acht ehemals obdachlose Frauen und Männer wieder einen eigenen Wohnungsschlüssel haben. Sie werden auf ihrem weiteren Weg begleitet von der Sozialarbeiterin der MainWeg gGmbH. Bis sich die Lebenssituation stabilisiert hat. „Der erste Schritt zurück in die Gesellschaft ist ein sicheres Zuhause“, sagt Volkmann. „Auf dieser Grundlage lassen sich das eigene Leben und die individuelle Zukunft verantwortungsvoll gestalten.“

Bewerben können sich wohnungslose Menschen, die wieder auf eigenen Beinen stehen wollen. Die Wohnkosten übernimmt das Jobcenter. Die MainWeg gGmbH selbst wird finanziert durch Spenden. „MainWeg ist die beste Ergänzung zum Franziskustreff, denn auch hier geht es um Würde & Respekt. Aus meiner Sicht zwei der wichtigsten Grundrechte eines jeden Menschen!“ freut sich Bruder Michael über die ersten Erfolge des Projektes.

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