Ein Abend, der mit dem Morgen verbindet

28.05.2025
Bruder Michael begrüßt die Wohltäterinnen und Wohltäter, so wie morgens die obdachlosen und von Armut betroffenen Gäste.

Franziskustreff lädt Wohltäterinnen und Wohltäter zum Frühstück nach Feierabend ein

Einmal dort Platz nehmen, wo morgens dank der eigenen Spende Menschen in Not ein reichhaltiges Frühstück serviert wird. Für rund 40 Wohltäterinnen und Wohltäter des Franziskustreffs eröffneten sich dabei besonders nahe Einblicke: In die tägliche Arbeit, die durch ihre Gaben erst möglich wird. Für Menschen, die von Obdachlosigkeit und Armut betroffen sind.

Vor dem Franziskustreff empfing Rubén Zárate, Wohltäterberater der gleichnamigen Stiftung, die Gäste mit herzlichen Worten. Und Br. Michael Wies OFMCap, Leiter des Franziskustreffs, begrüßte jede und jeden persönlich mit einem Handschlag, so wie es auch morgens üblich ist. Dabei überreichte er Ihnen eine Münze, die schon kurze Zeit später von Bedeutung wurde.

Wie morgens beim Frühstück

Im Frühstücksraum erwarteten die Gäste liebevoll eingedeckte Tische. Sogar im Gruppenraum standen Tassen und Teller bereit, um möglichst viele Wohltäterinnen und Wohltäter empfangen zu können. Während Bruder Michael zu den Aufgaben der Stiftung erzählte, servierten die haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden den Anwesenden ein Frühstück. Genauso, wie es auch die obdachlosen und von Armut betroffenen Gäste morgens genießen: Einen Tee oder Kaffee, dazu einen reichhaltig belegten Frühstücksteller nach Wahl. Mit Sorgfalt und Liebe zubereitet.

Der Kapuziner Br. Michael leitet den Frühstückstreff seit 2015 und berichtete aus dem Alltag am Kirchort: Was es konkret bedeutet, Tag für Tag durchschnittlich 180 Menschen mit einem Frühstück, sozialer Beratung und nervenärztlicher Versorgung in einem würdevollen Miteinander zu begegnen. Und welche Haltung und Werte alle hier antreiben, um Menschen in schwierigsten Lebenslagen beizustehen und ihnen Hilfe anzubieten.

Selbstwirksamkeit in Form einer 50-Cent-Münze

Der Franziskustreff hilft direkt. Und jeder und jede leistet dabei einen Beitrag. Für viele der Menschen, die auf der Straße oder in Armut leben, ist der Obulus von 50 Cent wichtig, sich nicht bedürftig zu fühlen. Selbst etwas beitragen, im eigenen Rahmen des Möglichen. Sich organisieren, um morgens das Geld parat zu haben, wenn der Wunschteller an den Tisch gebracht wird. Was für die meisten Menschen ein kleiner Betrag ist, bedeutet für die die kein zu Hause haben und in Armut leben eine wohltuende Geste für ihre Würde, Teilhabe und gegenseitigen Respekt. Auch den Menschen gegenüber, die mit ihren Spenden und ihrer Zeit dieses Hilfsangebot für die möglich machen, denen es gerade nicht so gut geht. Darum trugen auch die Wohltäterinnen und Wohltäter an diesem Abend mit der symbolischen Münze, die Bruder Michael ihnen eingangs reichte, zum Frühstück bei.

Durch den Abend begleiteten außerdem Simone Hanzlik, verantwortlich für Projektmanagement und Fundraising, Katrin Renz, Leiterin der Hauswirtschaft, sowie Maria Kilchenstein vom Hauswirtschaftsteam. Aus dem Kreis der über 60 Ehrenamtlichen des Franziskustreffs, die morgens im Frühstücksraum aber auch nebenan in der Sozialberatung ihre wertvolle Zeit spenden, waren Carmen und Roswitha dabei. Die zwei langjährigen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen sorgten auch an diesem Abend mit spürbarer Freude und Hingabe für das Wohl aller an den Tischen. So wurde für die Wohltäterinnen und Wohltäter die Atmosphäre erlebbar, die durch sie jedem Morgen im Franziskustreff Menschen in Not zu Teil wird: aufmerksam, respektvoll und zugewandt.

Mit anderen Augen sehen

Was bleibt, ist ein Abend voller echter Begegnungen. Geprägt von Offenheit und dem gemeinsamen Wunsch, Teil einer Gesellschaft zu sein, die niemanden zurücklässt. Ein Perspektivwechsel, der verschiedene Lebensrealitäten zusammenbringt und Verständnis schafft.

Zu solch unvergesslichen Einblicken wird der Franziskustreff gern wieder einladen. Um - trotz begrenztem Platzangebot - möglichst vielen interessierten Wohltäterinnen und Wohltätern die Gelegenheit zu geben zu erleben: Meine Spende wirkt.

Ein herzliches Dankeschön an alle, die diesen Abend möglich gemacht haben – und an alle, die unsere Arbeit im Alltag und im Herzen begleiten. 🙏

Ihr Franziskustreff-Team

Jetzt spenden und den Tisch decken

Fotos: Rubén Zárate