Ein Licht in der Dunkelheit

24.12.2025

Franziskustreff bietet an Heiligabend neben Frühstück auch seelischen Beistand für psychisch kranke Obdachlose  

Weihnachten gilt als Fest der Liebe, der Familie und der Geborgenheit. Doch genau diese Erwartungen können enormen Druck erzeugen. Besonders für Menschen, die psychisch erkrankt sind. Die Feiertage sind oft mit hohen Ansprüchen verbunden: harmonische Familienfeiern, Geschenke, Nähe. Wer sich einsam fühlt, wer Konflikte erlebt oder mit Depressionen kämpft, spürt Unstimmigkeiten besonders schmerzhaft.

Nochmal schwerer ist das für obdachlose Menschen

Denn während in warmen Wohnungen gefeiert wird, sind sie der Kälte ausgesetzt – körperlich und emotional. Sie haben keinen sicheren Rückzugsort, kein vertrautes Umfeld, das sie auffängt. Hinzu kommt: Psychische Erkrankungen sind unter obdachlosen Menschen weit verbreitet, oft verbunden mit Traumata, Angststörungen oder Depressionen. An Weihnachten, wenn die Welt scheinbar in Wärme und Licht getaucht ist, wird die eigene Ausgrenzung besonders sichtbar.

Das macht Hilfseinrichtungen wie den Franziskustreff besonders wertvoll. Die rein spendenfinanzierte Initiative hat montags bis samstags geöffnet. Dann gibt es ein reichhaltiges Frühstück. Die Gäste können sich aufwärmen und etwas zur Ruhe kommen. Die meisten haben eine unruhige Nacht auf der Straße oder in einer Notunterkunft hinter sich. Der freundliche Zuspruch und lächelnde Gesichter im Franziskustreff sind für sie wertvolle Momente der Geborgenheit. Nach dem Essen können sich die Gäste noch weiter von der Sozialberatung helfen lassen. Und seit November 2024 in der Praxis für Wohnsitzlose. Ihre Kartei zählt mittlerweile 199 Patienten, deren Leben auf der Straße eine psychische Erkrankung noch schwerer macht.

Der Frühstücksraum ist immer auch an allen christlichen Feiertagen geöffnet. Hier genießen die Gäste die liebevollen Gesten und Überraschungen, mit denen das Team ihnen festliche Momente schenkt. Und am 24.12. war in diesem Jahr erstmals auch die Psychiaterin für die Gäste da.

„An Heiligabend ist die seelische Not besonders groß.“

Fr. Dr. Eva Fucik und ihre ehrenamtliche Kollegin wissen, besonders an Weihnachten geht es meist weniger um medizinische Hilfe. Der Verlust des Zuhauses und das Gefühl nirgends so richtig dazu zu gehören, wiegen gerade an diesen Tagen schwer. Dann ist es vor allem wichtig Zuwendung, Trost und Hoffnung zu spenden.

Für die Betroffenen bedeutet das: Jemand sieht sie, hört ihnen zu und gibt ihnen das Gefühl, nicht allein zu sein.

Gerade an einem Tag, der für Gemeinschaft und Liebe steht, ist diese Geste ein Licht in der Dunkelheit.

Diese Angebote werden möglich, weil Menschen mit jenen teilen, denen es gerade nicht so gut geht.

Unterstützen auch Sie den Franziskustreff dabei, Menschen in schwierigen Lebenslagen Hoffnung zu schenken – sei es durch Spenden, ehrenamtliche Hilfe oder einfach, indem Sie diese Botschaft teilen. Jede kleine Tat macht einen Unterschied.

in gesegnetes Weihnachten für alle

Ihr Franziskustreff-Team

 

P.S.: Für alle, die in der Weihnachtszeit verstärkt das Gefühl von Einsamkeit spüren:

  • Mit www.wirweihnachten.de Aktionen in der Nachbarschaft finden
  • Telefonseelsorge Deutschland 0800 1110111 oder 0800 1110222
  • Keine(r)BleibtAllein: Projekt bringt potenzielle Gastgeber und Gäste zu Weihnachten und Silvester zusammen. Anmeldung über Facebook oder Instagram.
  • www.Jugendnotmail.de für Kinder und Jugendlichen 24/7 via Chat und Mail
  • Malteser Plaudernetz 0800 3301111 (tgl.) 10 bis 22 Uhr
  • Oder eine Zoom-Weihnachtsfeier am 25.12.2025 ab 15 Uhr für Menschen ab 65+, Anmeldung unter ehrenamt2@wegeausdereinsamkeit.de