Sommerfest im Franziskustreff
Das Hauswirtschaftsteam im Franziskustreff hatte wie immer voll den Plan: Um morgens das Frühstück zu servieren, bedarf es mindestens 3 Hauptamtlicher und 3-4 Ehrenamtlicher. Zwischen 7:45 und 11:15 Uhr bedient das Team so durchschnittlich 180 obdachlose und arme Gäste. Für das alljährliche Sommerfest galt es nun 110 Personen zu bedienen! Und zwar gleichzeitig. Darum fiel der Dienstplan für diesen besonderen Tag auch etwas größer aus: siehe Foto.
Aber weil auf die Ehrenamtlichen des Franziskustreffs immer Verlass ist, war auch dieser Dienstplan gut besetzt. Denn das Sommerfest ist nicht nur bei den Gästen sehr beliebt. So beschreibt ein ehrenamtlicher Helfer, warum er an diesem Tag besonders gern mithilft:
„Man spürt einfach das aufrichtige und herzliche Willkommen, das hier Menschen bereitet wird, denen es gerade nicht so gut geht. Genau wie beim Frühstück, aber eben noch mit im Winde wehenden Tischdecken, sommerlichen Partyklängen und Sahnehäubchen auf dem Erdbeerkuchen.“
Kurz vor 11 versammelten sich die Gäste schon erwartungsfroh vor dem Tor zum Klosterhof. Sozialberaterin Svetlana und der Ehrenamtliche Detlef glichen die Gästeliste ab. Nach und nach füllten sich die Bänke an den Tischen. Währenddessen befüllte Hauswirtschaftlerin Maria mit den Rosely und Ingrid noch kleine Gläser mit Zuckerrand für den alkoholfreien Begrüßungscocktail.
Wie das Frühstück wird auch das Festtagsmenu direkt am Platz serviert. Und so pendelten Manfred, Luca, Michael, Roland und Wolfgang zwischen Küchentresen und den farbenfroh eingedeckten Bierzelttischen. Als Bruder Michael, der Leiter des Franziskustreffs, die Gäste begrüßte, verteilten sie den fruchtigen Cocktail mit Maracuja und Limette. Darauf folgte ein knackiger Salat als Vorspeise. Beim Hauptgang stellten sich die Gäste ihren Teller selbst zusammen: Konnten dabei frei wählen. Ganz nach Appetit und Geschmack. Dafür standen Waltraut, Regina, Carmen und Ingrid am Buffet bereit. Sie verteilten Kartoffel- und Nudelsalat sowie frische Brötchen. Dariush, stellvertretender Hauswirtschaftsleiter, stand mit Karla und Jo am Grill. Leckere Würstchen, vegane und Geflügelsteaks brutzelten darauf und ein köstlicher Duft erfüllte den Klosterinnenhof.
Von Gast zu Gast
Gute-Laune-Musik gehört zu jeder Party. „Das hatten sich die Gäste zu dem üblichen Rahmenprogramm gewünscht.“ erzählt Andrea. Die Sozialarbeiterin hatte darum für das Fest extra einen Lautsprecher organisiert und eine Playlist erstellt. Und es gab auch wieder Livemusik. Dafür sorgte ein langjähriger Gast des Franziskustreffs. „Wolf“ ist ein leidenschaftlicher Musiker und Sänger. Als er „Ich war noch niemals in New York“ und „Über den Wolken“ anstimmt, singen auch die anderen an den Tischen ausgelassen mit.
Und als Bruder Jürgen aus dem Kapuzinerkloster auf ein Stückchen Erdbeerkuchen vorbeischaut, stimmt die ganze Festgemeinde auch noch ein Geburtstagsständchen zu seinem Ehrentag an.
Jedes Los ein Gewinn
Als weiteren Programmpunkt organisierten Hauswirtschaft und Sozialberatung gemeinsam eine Tombola für die Gäste. Und alle waren Gewinner. Selbst wenn man für die Hauptpreise – 50-EURO-Gutscheine für den Discounter – nicht das richtige Los gezogen hatte: Bei den Festen im Franziskustreff geht niemand mit leeren Händen nach Hause. Detlef verkündete - als Zeremonienmeister kostümiert - die Gewinnzahlen. Die Sozialarbeiterinnen Svetlana und Andrea gaben die Gewinne aus: Vom Set mit Pflegeprodukten aus der Drogerie, Iso-Trinkbecher bis zum wasserabweisenden Rucksack. Das Team ist sehr dankbar für die nützlichen Tombolaspenden mit denen Unternehmen aus Frankfurt den Gästen des Franziskustreffs zum Sommerfest eine Freude gemacht haben.
Zum Abschluss kamen Rosely, Maria und Ingrid noch einmal am Tresen zusammen: Für den Nachtisch und die Kuchenteller. Carmen, Karla und Waltraut unterstützten die drei beim Anrichten des süßen Finales. Unterdessen sammelte das Serviceteam weiter und weiter Schritte: Verteilte den letzten Gang und schenkte frischen Kaffee dazu aus. Schließlich sammelten sie auch diese Kaffeetassen und Teller wieder ein. Damit Dieter, Michael und Natalia ihren 3-stündigen Spüldienst nach der letzten Maschine endlich auch beenden konnten.
Was für ein Tag – danke an alle Gastgeber
Diese gemütliche Runde im Innenhof des Liebfrauenklosters verdanken die obdachlosen und armen Gäste besonders den Ehrenamtlichen und den Menschen, die den Franziskustreff mit ihrer Spende unterstützen! Gemeinsam mit dem Team waren sie wieder die Gastgeber. Und bereiteten Menschen in Not ein paar schöne und unbeschwerte Stunden im rauen Alltag der Obdachlosigkeit und Armut.
Gesellschaftliche Ereignisse wie dieses, sind wichtige Ergänzung zum Hilfsangebot des Franziskustreffs: Mit dem reichhaltigen Frühstück, Rat und Beistand im Alltag und wenn psychische Erkrankungen die Lebenslage zusätzlich erschweren.
Diese dringendsten Nöte zu lindern, ist ein wichtiger Anfang. Aber unter Menschen zu sein, an gesellschaftlichen Ereignissen teilzuhaben, ist genauso bedeutsam. Im Franziskustreff ist das für Menschen in Not kostenlos. Und hilft ihnen dabei, in Verbindung zu sein. Vertrauen zu fassen. Und das Leben neu zu ordnen.
Jede Spende reicht Menschen ohne Obdach und in Armut die Hand. Die Gäste im Franziskustreff spüren diese Gaben als ein herzliches Willkommen. Und danken allen: für ein großes kleines Glück im Alltag.
Liebe Ehrenamtliche! Danke, dass ihr diesen schönen Tag mitgestaltet habt. Danke, dass es euch gibt!
Wir wünschen allen eine schöne Sommer- und Urlaubszeit
Ihr und Euer Franziskustreff-Team