Wie der Heilige Nikolaus - nur mit Printen
So berührt eine Wohltäterin mit einer kleine Geste die Herzen
Wie der Heilige Nikolaus einst heimlich Gutes tat und Menschen Hoffnung schenkte, kommt auch eine Wohltäterin jedes Jahr am Nikolaustag in den Franziskustreff. Frau G. bringt keine Goldstücke, sondern Taler aus Aachener Printen. Ein Stück aus ihrer Heimat, das sie mit dem Advent verbindet und mit dem sie beim Frühstück ein bisschen Wärme schenkt für Menschen, die oft nichts besitzen.
Ihre Geste erinnert uns daran: Großzügigkeit muss nicht laut sein. Sie kann leise geschehen, im Verborgenen, und dennoch Herzen berühren. Denn wahre Nächstenliebe zeigt sich nicht in der Größe des Geschenks, sondern in der Liebe, mit der es gegeben wird.
Diese besondere Nikolaustradition beginnt mit einer zufälligen Begegnung
Die Geschichte von Frau G. zeigt, wie aus einer Begegnung eine langjährige Verbundenheit entstehen kann. Vor vielen Jahren nahm sie an einer Stadtführung in Frankfurt teil, bei der Bruder Wendelin, der Gründer des Franziskustreffs, die Arbeit der Hilfseinrichtung vorstellte. Diese Begegnung berührte sie so sehr, dass sie beschloss, die Arbeit für obdachlose und arme Menschen zu unterstützen – zunächst mit Geldspenden.
Doch bald wurde ihr klar: Sie möchte mehr tun als nur finanziell helfen. Da hatte sie die Idee, den Gästen etwas zu schenken, das für sie persönlich mit der Adventszeit verbunden ist: Aachener Printen aus ihrer Heimat. Anfangs brachte sie Nikoläuse, später entschied sie sich für die traditionellen Printentaler.
Seitdem gibt es im Franziskustreff eine besondere Nikolaustradition: Jedes Jahr am 6. Dezember lässt sich die Spenderin für den Frühstücksdienst einteilen und verteilt ihre Printen an die Gäste. Für sie ist es eine kleine Geste – für die Menschen, die zu uns kommen, bedeutet es Wärme, Aufmerksamkeit und ein Stück Zuhause sein. Die Dankbarkeit überrascht sie immer wieder. Einmal sprach sie ein Mann sogar ein Jahr später an, um sich dafür zu bedanken, dass sie diese Tradition fortführt.
Wir sind dankbar für dieses Engagement, das zeigt: Hilfe kann viele Gesichter haben – und manchmal schmeckt sie nach Printen.