Geschichten, die bleiben: Br. Julian in Frankfurt
Ausbildungspraktika im Franziskustreff und in der Elisabeth-Straßenambulanz: Wie der Kapuziner Julian Pfeiffer seine Zeit in Frankfurt am Main erlebte.
Warum wird jemand obdachlos? Wie gehen Menschen damit um? Wie kann ich helfen? Mit diesen Fragen und mehr hat sich Br. Julian Pfeiffer in den letzten Monaten ausführlich beschäftigt. Der 22-Jährige Kapuziner lebte mehrere Monate im Rahmen seiner Ausbildung im Kapuzinerkonvent in Frankfurt am Main und absolvierte Praktika im Franziskustreff sowie in der Elisabeth-Straßenambulanz.
„Es war eine sehr bewegende Zeit hier in Frankfurt. Viele meiner Fragen konnte ich in dieser Zeit beantworten“, berichtet Br. Julian. Dennoch: „Die Zeit hier in Frankfurt wird lange nachklingen und mich weiter beschäftigen.“ Die Schicksale und Geschichten der Menschen im Franziskustreff, gesundheitliche Erfolge nach Behandlungen, freudige Momente, wenn ein jemand in eine Wohnung vermittelt wird: All dies wird bleiben, da ist sich der junge Kapuziner sicher. Beeindruckt hat ihn besonders das hohe Engagement der Beteiligten vor Ort: „Ich habe gestaunt, wie herzlich und professionell die Teams der Straßenambulanz und des Franziskustreffs sich für die Obdachlosen einsetzen.“
Einer der beiden Praktikumsorte war der Franziskustreff. Hier bieten die Kapuziner und viele Haupt- und Ehrenamtliche obdachlosen und armen Mitmenschen in der Innenstadt von Frankfurt am Main ein reichhaltiges Frühstück an. Die Einrichtung gehört zur Franziskustreff-Stiftung. „Zu meinen täglichen Aufgaben gehörte, die Gäste hereinzubitten und ihnen Kaffee, Tee und einen Frühstücksteller zu servieren So konnte ich in kleinen Aufgaben mit vielen anderen Helferinnen und Helfern dazu beitragen, dass der Franziskustreff jeden Tag aufs Neue öffnen konnte“, berichtet Br. Julian.
Die zweite Station war die Elisabeth-Straßenambulanz der Caritas in Frankfurt. Hier erhalten obdachlose Mitmenschen medizinische Versorgung. Dazu gibt es einen Pflegebus und ärztliche Sprechstunden. „Hier konnte ich im Hintergrund helfen, bei der Anmeldung, bei Anrufen und mit dem Papierkram“, sagt Br. Julian.
Frankfurt am Main war nach dem Noviziatsjahr im abgeschiedenen Kloster im italienischen Camerino eine Umstellung für den Kapuziner-Junior. „Ich wollte unbedingt hierher“, sagt Br. Julian. „Die Großstadt hat mich gereizt und ich wollte Liebfrauen mit seinem eigenen Kosmos unbedingt kennenlernen.“ Weiter geht es für Julian Pfeiffer in Münster, wo er im April das Studium der Theologie beginnen will. „Darauf freue ich mich sehr!“, sagt er. Die Zeit in Frankfurt wird aber auch in Münster „fortleben“: So möchte sich der junge Ordensmann auch in seiner neuen westfälischen Heimat in einer Einrichtung für Obdachlose engagieren.
Zuerst erschienen bei kapuziner.de
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