Ankunft im Franziskustreff

Bruder Julian Pfeiffer, Kapuziner, als Praktikant; Thomas Koch, Familienvater, als Direktor in der Franziskustreff-Stiftung.

Erfahrungen sammeln
Br. Julian reiste Anfang November mit dem Zug von Wien nach Frankfurt. Er war für ein Jahr in der Noviziatsausbildung der Kapuziner im italienischen Camerino. Seit zwei Jahren werden dort deutsche Kapuziner ins Ordensleben eingeführt. Der gebürtige Schwabe musste dafür italienisch lernen, was ihm aber nicht so schwergefallen ist. Das erste Kapuzinerkloster aus der Gründungszeit des Ordens ist nur eine Autostunde entfernt von Assisi, der Geburtsstadt des heiligen Franziskus, dem Ordensgründer der Kapuziner. Für den 24-jährigen bestätigte das Ausbildungsjahr, auf dem richtigen Weg zu sein. Deshalb legte er im September 2021 seine Erste Profess ab. Ehe es im Frühjahr 2022 zum Theologiestudium nach Münster geht, will er in Frankfurt praktische Erfahrungen in sozialen Angeboten für wohn- und obdachlose Menschen sammeln. An zwei Wochentagen hospitiert er in der Elisabeth-Straßenambulanz für wohn- und obdachlose Menschen, für zwei weitere Tage ist er im Franziskustreff eingesetzt. Dass von Bruder Wendelin Gerigk vor nahezu 30 Jahren ins Leben gerufene Frühstücks- und Sozialberatungsangebot fußt auf der franziskanischen Nächstenliebe: Menschen, die es dringend brauchen, wird an sechs Tagen in der Woche ein nahrhaftes Frühstück und professionelle Hilfe in sozialen Belangen angeboten. Ab 7:45 Uhr öffnen Franziskustreff und Sozialberatung. Bruder Julian wird gemeinsam mit den ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitern an zwei Tagen in der Woche heißen Kaffee am Tisch ausschenken und dazu ein freundliches Wort servieren. Zwei weitere Tage arbeitet er in der St. Elisabeth-Straßenambulanz. Dort wie hier wird belohnt mit ernst gemeintem Dank: Durch Worte und Gesten. Und manchmal auch einfach nur dadurch, dass sie am nächsten Tag gern wiederkommen.

Erfahrungen einbringen
Thomas Koch geht die fünfzehn Minuten von seine Wohnung nach Liebfrauen gerne zu Fuß. Was der Franziskustreff tut, war ihm schon länger bekannt. Seit vier Jahren ist er Stammgast in der Liebfrauenkirche, die ihm mit ihren lebendigen Gottesdiensten, der Ordensgemeinschaft an ihrer Seite und eben dem sozialen Engagement eine überzeugende Zeugin der Gegenwart Gottes mitten in der Stadt geworden ist. Die Wärme des Treffs darf Thomas Koch nun auch von innen erfahren. Der Krankenpfleger und Politologe, der zuvor viele Jahre lang in einem Fachverlag in Stuttgart tätig war, ist seit Oktober Direktor in der Franziskustreff-Stiftung. Er soll mitwirken, die 2010 gegründete Franziskustreff – Stiftung weiter zu verstetigen. Sein Motto lautet: „Erst begreifen, dann ergreifen!“ Deswegen war er in den ersten beiden Arbeitswochen im Franziskustreff. Er bediente mit am Tisch und hospitierte in der Sozialberatung.  Jetzt übernimmt er mehr und mehr die Leitung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, kümmert sich zur Entlastung von Br. Paulus und Br. Michael um viele notwendige Kleinigkeiten und entwickelt Projekte, mit denen die Franziskustreff-Stiftung obdachlose Menschen einen Schritt nach vorn zurück in die Gesellschaft ermöglichen will. Der 46-jährige bringt dabei die reichen Erfahrungen aus seiner bisherigen Tätigkeit mit ein. Und kommt so, Schritt für Schritt, immer mehr in der Franziskustreff-Stiftung an.

Br. Paulus Terwitte

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